1945 - Das Kriegsende in Osterode am Harz
An dieser Stelle ein kurzer Hinweis für "Schatzsucher" und neugierige Abenteurer: Im Folgenden werden in und um Osterode mehrere Stollen und Tunnel genannt und gezeigt. Sie sind in den meisten Fällen relativ problemlos zugänglich und leider nur selten besonders gesichert. Sobald Stichworte wie "Kriegsende" und "Stollen" in einem Zusammenhang zu hören sind, mag mancher zeitgeschichtlich interessierte Hobbyarchäologe möglicherweise an die Chance denken, dort "Nazigold" oder "Geheimdokumente" aufspüren zu können. Und falls das nicht, dann doch wenigstens das mysteriöse Bernsteinzimmer...
Das alles mag bestimmt irgendwo zu finden sein. Aber leider nicht hier. Die Osteroder Stollen wurden bereits, soweit nicht zu diesem Zeitpunkt schon eingestürzt, in den 70er Jahren von Pionieren der Bundeswehr durchsucht, teilweise sogar mit schwerem Räumgerät. Außer ein paar verrosteten Stahlhelmen und den Resten einer Champignonzucht wurde aber nichts Besonderes gefunden. In einigen der untengenannten Literaturangaben wird darüber berichtet.
Wer sich die Fotos der Stollen und besonders die Mundlöcher genauer ansieht, der sollte eigentlich die Lust verlieren, sich in die Nähe der abbröckelnden Felsen und halbverstürzten Decken zu begeben. Teilweise sind auch die Felswände oberhalb der Tunnel äußerst unsicher und bruchgefährdet, so daß ein respektvoller Abstand notwendig ist.
Für die Felslöcher haben genug Menschen sinnloserweise mit ihrer Gesundheit oder sogar mit ihrem Leben bezahlt.
Es sollten nicht noch mehr werden!
Großformat!
Bestehende Lager in Osterode:
- KZ-Außenkommando von Buchenwald - Maschinenfabrik Curt Heber "HEMAF" - Freiheit Baumhofstraße
- KZ-Außenkommando von Mittelbau-Dora - "Dachs IV" - Sösegrund
- Lager der Organisation Todt - Sösegrund
- Lager für "Ostarbeiter" (Projekt "Dachs IV") - Sösegrund
- Lager für "Ostarbeiter" (Projekt "Dachs IV") - An der Bremke
- Lager für Zwangsarbeiter (Projekt "Dachs IV") - Am Roten Ufer
- Lager für Zwangsarbeiter - ("Altes Russenlager I") - Freiheiter Höhen/Schützenhaus
- Lager für Zwangsarbeiter - ("Neues Russenlager II" , "Polenhügel") - Freiheit Baumhofstraße
- Lager für Zwangsarbeiter - Branntweinstein / Am Unteren Vogelherd
- Lager für Zwangsarbeiter - (Firma Piller) - Südlich des Firmengeländes, Fuchshalle
- Lager für Zwangsarbeiter - ("Franzosenlager") - Freiheit Hauptstraße / Gasthof Felsenkeller
Chronologie der Ereignisse:
(Einige der benutzten Quellen sind in ihren Angaben zu Ort, Zeit und den beschriebenen Ereignissen nicht übereinstimmend. So kommt es vor, daß einige Vorkommnisse im Folgenden mehrfach beschrieben sind, so wie sie in der Literatur genannt sind. Als "Faustregel" gilt dabei, daß die jüngere Quelle in der Regel die Geschehnisse berichtigt und ergänzt schildert und somit sozusagen die "gültige" darstellt. Dennoch finde ich, daß auch die früheren Autoren hier genannt und ihre Erkenntnisse herausgestellt werden sollen...)
- Kriegsende: In Osterode sind ca. 3000 Zwangsarbeiter eingesetzt (Jacobs, 2001).
Ende Januar
- Auf der Baustelle "Dachs IV", Außenlager des KZ Mittelbau-Dora, sind 85 Häftlinge eingesetzt. Das dazugehörige Lager liegt im Sösegrund in unmittelbarer Nähe des Lagers der Organisation Todt (Baranowski, 1997).
Ende Februar
- 665 Häftlinge arbeiten am Projekt "Dachs IV". Im dazugehörigen Lager sind über 900 Menschen untergebracht (Baranowski, 1997).
- Errichtung eines Barackenlagers "Am Roten Ufer" in der Nähe des Sportplatzes für 300 Prager Zwangsarbeiter (jüdische "Mischlinge" und Ehemänner jüdischer Frauen) zum Einsatz im Projekt "Dachs IV" (Baranowski, 1997).
März
- Rückführung der 300 Prager Zwangsarbeiter (Baranowski, 1997).
20. März
- Besprechung zwischen der Organisation Todt und dem Osteroder Bürgermeister über die Ausweitung des Bauprojektes "Dachs IV" (Baranowski, 1997).

21. März
- Auflösung des KZ-Außenlagers "Dachs IV", Rücktransport der Häftlinge ins Hauptlager Mittelbau-Dora. Wenige Tage später Verlegung von tausend sowjetischen Kriegsgefangenen in das geräumte Lager (Baranowski, 1997).
- Evakuierung der Häftlinge des Lagers "Dachs IV", besonders der nicht mehr arbeitsfähigen, nach Nordhausen in ein bestehendes Lager in der Boelcke-Kaserne. Diese wurde am 3. April bei einem überraschenden britischen Bombenangriff sehr schwer getroffen, so daß sehr viele Häftlinge getötet wurden. Ein Teil der evakuierten Osteroder Häftlinge wird am 11. April nach tagelanger Zugfahrt bei Gardelegen ermordet: SS-Truppen treiben über 1.000 KZ-Häftlinge in einer riesigen Scheune zusammen, verbrennen und erschießen sie. Es gibt nur 6 Überlebende (Schlegel, 1993).
Ende März/Anfang April
- Zurückweichende deutsche Truppen durchqueren in zunehmendem Maße Osterode/Freiheit in Richtung Harz (OKA, 1955/1977).
- Abbruch der Arbeiten am Projekt "Dachs IV" (Hillegeist, 1993).
- Evakuierung des Lagers "Heber" in Osterode-Freiheit. Wahrscheinlich wurden die Häftlinge (durchschnittliche Belegungsstärke: 500 Häftlinge) per Bahn in Richtung Bergen-Belsen transportiert. Bekannt ist, daß ein Evakuierungszug eines Osteroder Außenkommandos in Meinersen-Ohof bei Gifhorn endete (Schlegel, 1993).
Luftbild des Lagers - Großformat!
3. April
- Abends ziehen lange Züge von KZ-Häftlingen des "V-Waffenwerks Dora"/Nordhausen in Zebrakleidung und Holzschuhen durch die Stadt, ein Zug Richtung Lerbach, ein Zug Richtung Seesen (HK, 1950/1995).
4. April
- Ein LKW-Konvoi mit Akten und Archivmaterial der Heeresversuchsanstalt Peenemünde (V2-Raketen) fährt über Herzberg und Osterode nach Lerbach auf der Suche nach einem sicheren Versteck. Die Akten werden am nächsten Tag in einer stillgelegten Eisenerzgrube bei Dörnten eingelagert (Bornemann, 1974).
- Ein Zug mit Häftlingen in offenen Güterwaggons wird zwischen Osterode und Seesen von Jagdbombern beschossen. Dabei wurden Häftlinge getötet und verwundet. Die Lokomotive wird schwer beschädigt. Es gelingt Häftlingen, in die Wälder zu fliehen. Die übrigen werden von ihren Bewachern weitergetrieben (HK, 1950/1995).
5. April
- Abends: Nach 45 Kilometern Fußmarsch trifft ein Zug von über 600 KZ-Häftlingen sowie SS-Bewachern und ca. 50 weiteren Wachleuten aus Richtung Herzberg kommend in Osterode ein. Sie verbringen die Nacht "in einem kleinen Lager" bei Osterode "in richtigen Baracken", vermutlich in einem der an der Söse gelegenen Lager in Petershütte des "Dachs IV"-Projektes. Am nächsten Tag marschiert der Zug mit dem Ziel Bergen-Belsen in Richtung Seesen weiter (Neander, 1997).
6. April
- Wegen Annäherung der amerikanischen Truppen werden in Osterode alle Schulen geschlossen (Bornemann, 1974).
- (gemeint ist vermutlich der 7. April) Angriff amerikanischer Flieger auf den Bahnhof. An der Kleinbahn werden zwei Beamte getötet. Der Schlachthof wird zerstört und Häuser in der Umgebung schwer beschädigt. In der Petershütter Allee (Baracken der Organisation Todt) sterben 11 Menschen (Schlincke, 1995).
7. April
- Unweit der Landwehr wird ein Zug mit KZ-Häftlingen beschossen. Die Gefangenen können fliehen. Einige werden von begleitenden Wachmannschaften erschossen und Tage später in der Feldmark verscharrt (Brinkmann, 1945).
- Amerikanische Flugzeuge bombardieren bei Badenhausen einen Zug, der aus Nordhausen in Richtung des KZ Bergen-Belsen fährt. Hunderte von Häftlingen können sich befreien. Einige werden von ihren Bewachern oberhalb der Bahnlinie erschossen. Später werden die Ermordeten auf dem Badenhäuser Friedhof bestattet. Namen und Herkunft der Toten sind nicht bekannt (HK, 2004).
- Bei einem Angriff auf einen Transportzug unweit der Landwehr werden einige Konzentrationslagerhäftlinge von Wachmannschaften erschossen. Drei Tote werden in einem etwas größeren Grab auf dem Badenhäuser Friedhof bestattet (HK, 2001).
- 17:00 Uhr: Aus Richtung Herzberg kommende amerikanische Flieger bombardieren den Osteroder Hauptbahnhof und zerstören Gleisanlagen und Gebäude. Es gibt 10 Todesopfer, darunter Stationsvorsteher Georg Fischer (Bornemann, 1974).
- Fünf oder sechs Jagdbomber bombardieren den Bahnhof und zerstören u.a. den Schlachthof in der Petershütter Allee. Es gibt 13 Todesopfer. Die ersten Einwohner begeben sich in die Stollen des Kalkberges (HK, 1950/1995).
- Gegen Mitternacht: Ein Evakuierungszug (offene Güterwaggons) aus Dora/Niedersachswerfen mit ca. 4.000 Häftlingen erreicht Osterode. Er stoppt auf freier Strecke zwischen der Siedlung Augustenthal und dem Südbahnhof, weil die Gleise am Hauptbahnhof durch Bomben zerstört worden sind (Bornemann, 1974).
- Nachts: Ein Evakuierungszug mit etwa 4.000 KZ-Häftlingen, der am 5. April in Mittelbau-Dora in Nordhausen abgefahren war, trifft, nach Stopps in Ellrich und Tettenborn, am Südbahnhof in Osterode ein (Schlegel, 1993).
8. April
- In der Morgendämmerung befiehlt SS-Obersturmbannführer Sell den etwa 3.500 marschfähigen Häftlingen des Evakuierungszuges den Fußmarsch über den Harz. Die Wachmannschaften beladen beschlagnahmte Handwagen mit Vorräten aus dem Zug. Anwohner und Häftlinge versuchen, davon etwas abzubekommen. In dem Durcheinander werden 31 Häftlinge erschossen, erschlagen, oder von Hunden totgebissen. Sie werden am Bahndamm verscharrt. 416 schwerkranke Häftlinge bleiben in den Waggons zurück. Einige Häftlinge können fliehen und halten sich bis zum Eintreffen der Amerikaner verborgen (Bornemann, 1974).
- Noch vor Morgenanbruch wird ein offener Transportzug mit den letzten transportfähigen Häftlingen des KZ Dora in Nordhausen am Kaiserteich durch die am Vortag zerstörten Gleise zum Halten gezwungen. Nach über fünfundfünfzig Stunden Fahrt ohne Trinkwasser sind die Gefangenen am Verdursten. Die SS-Wachmannschaften erschießen Häftlinge, die nicht mehr marschfähig sind oder die versuchen, aus dem Teich oder der Apenke zu trinken. Dabei sterben mindestens dreißig (soviele Leichen wurden später am Bahndamm exhumiert und auf dem Osteroder Friedhof bestattet), bis hin zu zweihundert (nach Angaben eines Überlebenden) Menschen. Die vorerst Überlebenden wurden erneut selektiert: Die Schwächeren, etwa 800 Häftlinge (nach anderen Angaben 416), mußten sich wieder in den Zug begeben, der seine Fahrt am Abend in Richtung Seesen fortsetzte, jedoch nur bis Münchehof kam. Dort setzten sich die Bewacher ab. Die in Osterode zurückgebliebenen Haftlinge, etwa 3500, verließen am Morgen zwischen acht und zehn Uhr in Gruppen zu etwa drei- bis vierhundert Mann das Gleisgelände. Der Weg führte über die Schwiegershäuser Straße (heute: Am Südbahnhof) und die Johannistorbrücke durch den Stadtteil Freiheit in Richtung Lerbach. Häftlinge, die bereits im Stadtgebiet nicht mehr weitermarschieren konnten, wurden, vermutlich mit Rücksicht auf die Bevölkerung, die nach Berichten Überlebender vorsichtige Proteste und Empörung erkennen ließ, nicht sofort umgebracht. Was aus ihnen wurde, ist nicht bekannt. Außerhalb der Stadt wurde am Ortsausgang Freiheit ein junger Franzose erschossen, ebenso am Ortseingang von Lerbach. Der Marsch endete kurz vor Mitternacht in Oker, wieder in einem Zug. Der Beginn einer weiteren, dreiwöchigen Odyssee. Der Weg nach Oker über Clausthal-Zellerfeld und (Unter-)Schulenberg war von Leichen gesäumt. Ihre genaue Zahl ist nicht bekannt (Neander, 1993).
- Nach über drei Tagen ohne Essen und Trinken erhalten die Häftlinge des Todesmarsches eine Dose Fleisch - für jeweils drei Männer. Wer liegenbleibt und auch nach mehreren Fußtritten nicht mehr aufsteht, wird erschossen. Etwa einhundert Gefangene überleben die 35 Kilometer bis nach Oker nicht (ArGe Spurensuche, 2001, André Mouton, 1999).
- Am Ortsausgang Freiheit werden drei Häftlinge des Todesmarsches ermordet, zwei junge Franzosen am Ortseingang von Lerbach (Schlegel, 1991)
- Morgens werden etwa 3.500 marschfähige Häftlinge ausgesondert und in Richtung Clausthal-Zellerfeld getrieben. Die übrigen (416) Gefangenen, die im Zug geblieben waren, werden am Abend in Richtung Seesen weitertransportiert. Der Zug hält schließlich auf einem Nebengleis bei Münchehof. Die SS-Bewacher fliehen in den Harz, 23 tote Häftlinge werden später aus dem Zug geborgen (Schlegel, 1993).
- Nachmittags schleppen sich etwa 3.500 KZ-Häftlinge unter starker SS-Bewachung aus Osterode kommend durch Clausthal-Zellerfeld. Der Durchmarsch dauert etwa eine Stunde (Bornemann, 1974).
- Auf der Straße Herzberg-Osterode werden zahlreiche Kraftfahrzeuge durch Tiefflieger zerstört (Bornemann, 1974).

9. April
- Lagebesprechung in einer Baracke am Jahnplatz zwischen dem Kampfkommandanten der Stadt und der Spitze der Behörden mit dem Ergebnis, die Bevölkerung am nächsten Tag um 5 Uhr zu alarmieren und zum Verlassen der Stadt aufzufordern (Hillegeist, 1993).
- Lagebesprechung in einer Baracke auf dem Jahnplatz zwischen dem Kampfkommandanten und Vertretern der Stadtverwaltung. Deren Hauptsprecher, Landrat v. Schönfeldt, hält die Verteidigung der Stadt für unsinnig und überzeugt den Kampfkommandanten, der daraufhin seine vorgesetzte Dienststelle in Riefensbeek um seine Ablösung bittet. Auch der zweite Kampfkommandant erkennt die Aussichtslosigkeit einer Verteidigung angesichts der strategisch ungünstigen Tallage der Stadt. Auch er wird abgelöst (Bornemann, 1974).
- Amerikanische Flugzeuge greifen Badenhausen an. Die Kleinbahnbrücke in Neuhütte und einige Häuser erhalten Treffer, Brände brechen aus. Menschen kommen nicht zu Schaden (Brinkmann, 1945).
- Abends: In Wulften werden drei Oderbrücken gesprengt. Drei Tigerpanzer durchqueren den Fluß und fahren Richtung Osterode weiter (Witte, 1995).
- 22:00 Uhr: Der dritte Kampfkommandant trifft in Osterode ein. Er verhandelt nur mit wenigen Verwaltungsvertretern und droht dem Landrat mit einem Stadgericht. Am Ende der erregt geführten Diskussion wird die Verteidigung der Stadt vereinbart. Um 5:00 Uhr soll die Bevölkerung zum Verlassen der Stadt aufgefordert werden. Schutz bieten im Osten die Wälder, im Westen die Stollen von "Dachs IV" im Kalkberg. Für den äußersten Notfall ist die Sprengung der drei Sösebrücken (Brücke am Siechenhaus, heute "Armentières-Brücke", Johannistorbrücke, Brücke am Staatlichen Forstamt, heute nahe der Jugendherberge) vorgesehen, den Befehl dafür soll nur der Stadtkommandant geben können (Bornemann, 1974).
- Es gab Pläne, die Sösetalsperre zu sprengen, um die alliierten Truppen aufzuhalten (Schlincke, 1995).
10. April
- 1:00 Ende der Besprechung am Jahnplatz. Die Anweisungen des Kampfkommandanten lauten, daß der Waldrand zwischen der Straße nach Dorste und dem Sedanturm von einem Leutnant, einem Unteroffizier und etwa 20 Mann gesichert wird. Zur Herzberger Straße werden ein Feldwebel und etwa 25 Mann kommandiert. Im Raum Ührde-Dorste-Schwiegershausen operieren noch deutsche Panzer (OKA, 1955/1977).
- 2:20 Uhr: Die erste alliierte Granate wird aus Richtung Schwiegershausen auf die Stadt abgefeuert, verfehlt sie aber. Die nächste zerstört ein Haus in der Bahnhofstraße. Durch fortdauernden Beschuß werden insgesamt 12 Gebäude zerstört: Je 1 Haus in der Dörgestraße, Hohe Leuchte, Petersilienstraße, Langer Krummer Bruch, Auenstraße, Brauhausstraße, am Südbahnhof, und je 2 Häuser in der Bahnhofstraße und im Amtshof (OKA, 1955/1977).
- 4:00 Uhr: An die Bevölkerung ergeht der Aufruf, die Stadt zu verlassen, da Flugzeuge "Teppiche legen", also Bomben abwerfen würden. (Schlincke, 1995).
- Boten gehen von Haus zu Haus und kündigen das baldige Eintreffen amerikanischer Truppen an. Die Einwohner packen Wertsachen und Lebensmittel zusammen und bereiten sich auf die Flucht aus der Stadt vor (OKA, 1955/1974).
- Amerikanische Artillerie beschießt die Stadt von Süden her. Die Bewohner von Osterode, Lasfelde, Petershütte und Katzenstein suchen Schutz in den Kalkbergstollen, in einem Bunker am Ührder Berg, sowie in Wäldern und privaten Kellern (Bornemann, 1974).
- Verteidigungsvorbereitungen in Förste. Zwei Sösebrücken sollen von Pionieren aus Holzminden gesprengt werden. Dem Gemeindevorsteher gelingt es, die Soldaten von der Sinnlosigkeit ihres Vorhabens zu überzeugen, da der Fluß in direkter Nachbarschaft problemlos durchfurtet werden kann (Binnewies, 1994).
- 19:00 Uhr: Amerikanische Panzer erreichen Wulften und rücken nach kurzem Aufenthalt weiter in Richtung Schwiegershausen vor (Witte, 1995).
- 22:00 Uhr: Bei Schwiegershausen an der Straße Richtung Osterode werden drei amerikanische `Sherman´-Panzer von einem `Jagdtiger´-Panzer abgeschossen, ein weiterer wird durch eine Panzerfaust zerstört (Zeitfuchs, Schirmer)
11. April
- 8:00 Uhr: In Förste werden durch Artilleriebeschuß vom Ölberg aus mehrere Gebäude durch Phosphorgranaten in Brand geschossen. Die Verteidiger, 48 Infanteristen und 3 Panzer der SS-Panzerbrigade "Westfalen", sammeln sich am westlichen Ortsrand in der Nähe der Brücken. Im Laufe des Vormittags gelingt es amerikanischen Truppen der 1. US-Infanteriedivision, die Söse zu überqueren. Ein deutscher Panzer IV und ein Sturmgeschütz werden nahe der Brücken zerstört. Der dritte Panzer, ein Tiger, zieht sich Richtung Osterode zurück. Er wird dort am frühen Nachmittag von seiner Besatzung in der Dörgestraße verlassen (Binnewies, 1990).
- 9:00 Uhr: Die 3. US-Panzerdivision tritt zum Angriff an. 400 deutsche Infanteristen, drei `Königstiger´, ein `Jagdtiger´ und ein `Hetzer´ sind zur Verteidigung von Osterode eingesetzt. Ein Spähwagen und sechs `Sherman´-Panzer der Amerikaner werden abgeschossen. Bis 12:00 Uhr hat sich der erste Vorstoß der Amerikaner festgefahren (Zeitfuchs, Schirmer). Bei Marke gibt es heftige Gefechte. Ein amerikanischer Spähwagen wird mit einer Panzerfaust abgeschossen. Sechs deutsche Soldaten werden getötet. Mehrere amerikanische Fahrzeuge und ein (deutscher) Panzer werden zerstört (Eder, 2005).
- Morgens verläßt der Osteroder Kreisleiter in feldgrauer Uniform die Stadt. Der "Volkssturm", mit seinem Gefechtsstand im Gasthof "Zur Erholung", löst sich auf (HK, 1950/1995).
- 10:00 Uhr: Sechs amerikanische `Sherman´-Panzer mit aufgesessener Infanterie versuchen östlich von Dorste Osterode von Süden her anzugreifen. Ein `Tiger´-Panzer schießt alle ab, wird jedoch selbst durch heftigen Artilleriebeschuß zu Rückzug Richtung Osterode gezwungen (Zeitfuchs, Schirmer).
- Mittags: Die Amerikaner besetzen Hattorf. Vom Rotenberg aus werden Düna und Aschenhütte beschossen (Witte, 1995),
- 12:00 Uhr: Osterode liegt weiterhin unter Artilleriefeuer. Die Verwundeten aus dem noch von deutschen Truppen gehaltenem Kampfraum Schwiegershausen-Dorste-Eisdorf werden gegen Mittag in den Kalkbergstollen untergebracht (Bornemann, 1974).
- Amerikanische Panzer rücken von Förste auf Badenhausen zu. Bei Kämpfen am Pagenberg wird ein aus Soltau gebürtiger Soldat getötet (Brinkmann, 1968).
- SS-Truppen haben in Badenhausen die (Eisdorfer?) Straße gesperrt und vermint. Einwohner entfernen die Minen, beseitigen die Sperren und erwarten die Amerikaner, die am frühen Nachmittag eintreffen (Brinkmann, 1945).
- Amerikanische Jagdbomber greifen die sich zurückziehenden deutschen Truppen zwischen Förste und Osterode an. Bomben fallen am Schulberg und am Gemeindeholz (Binnewies, 1990).
- Deutsche Kräfte stehen bei Hövestal und in der Nähe von Aschenhütte, um Osterode gegen die vorrückenden Amerikaner aus Richtung Dorste und Herzberg zu verteidigen. Aus Richtung Schwiegershausen und Dorste ziehen sich langsam die letzten deutschen Panzer von Typ "Tiger" zurück. Als der letzte Panzer ins Hövestal einbiegt, hört man die amerikanischen Tanks. Beim Gehöft Mackensen gibt es ein Panzerduell (HK, 1950/1995).
- Soldaten und Zivilisten suchen Schutz in einem Gewölbegang oberhalb der "Schönen Aussicht" (Zeitfuchs/Schirmer).
- An einer kleinen Sösebrücke mitten in der Stadt sichert ein "Königstiger" gegen die erwarteten Amerikaner. Er steht in Fahrtrichtung Lerbach, den Turm mit der Kanone in Richtung Stadt gedreht. Die Brücke selbst ist mit zwei Tonnen "Donnarit" von Pionieren zur Sprengung vorbereitet, der Sprengstoff lagert auf der Brücke. Die Einwohner haben sich in einem Stollen in Sicherheit gebracht. Die letzten deutschen Soldaten streunen durch die Stadt. Artillerie schießt in Richtung Harz.(Gross, 1982).
- 14:00 Uhr: Aus Richtung Dorste/Förste kommend dringen die ersten amerikanischen Panzer über Hövelstal langsam in die Stadt vor. Wenig später werden die drei Sösebrücken ohne Befehl gesprengt. Fast alle Häuser in unmittelbarer Nähe der Johannistorbrücke werden zerstört, einige stürzen ein. 300 Meter im Umkreis werden Dächer abgedeckt, Türen und Fenster eingedrückt. Bis in die Nacht gibt es harte Kämpfe (Bornemann, 1974).
- Die an der Sösebrücke sichernden Soldaten erblicken in 30 bis 40 Meter Entfernung die ersten amerikanischen Soldaten. Auf Befehl des Pionier-Chefs wird sofort die Zündschnur angezündet. Der Panzer setzt sich in Bewegung. Die Amerikaner eröffnen das Feuer aus Maschinenwaffen. 120 Sekunden nach der Zündung explodiert der Sprengstoff. Es gibt große Zerstörungen (Gross, 1982).
- 15:30 Uhr: Der erste amerikanische Panzer erreicht den Kaiserplatz/Kreuzung Schachtruppvilla. Ein Einwohner wird gezwungen, die Türen einiger umliegender Häuser zu öffnen, da Hinterhalte oder Minenfallen vermutet werden. Dies ist nicht der Fall und die Randbereiche der Stadt werden zügig besetzt. Bevor sich die amerikanischen Einheiten jedoch den drei Sösebrücken nähern können, werden diese gesprengt (HK, 1950/1995).
- Durch die Sprengung der Johannistorbrücke werden folgende Gebäude vollständig zerstört: Die Polizeiwache, das Verwaltungsgebäude des Kornmagazins, alle Häuser des Scheebrinks außer zwei, drei Häuser in der Johannistorstraße und zwei Häuser in der Scheerenberger Straße. Auch bei den beiden anderen Brückensprengungen werden mehrere Häuser schwer beschädigt (OKA, 1955/1974).
- Zerstörung der befahrbaren Brücken durch SS-Pioniere, schwere Beschädigungen durch zuviel und falsch deponierten Sprengstoff: Johannistorbrücke (alle Häuser an der Brücke, Schrader, Renziehausen, Barke, Beschädigung des Kornmagazins, Molkerei, Altes Schützenhaus, Wiederholt, Haus Kohlstruck, Reichsbank, Kinderhort, Neuse, Wedemeier, Rathaus, Aegidienkirche, Firma Panse); Sösebrücke "Am Ütschenloch" (Häuser an der Bleichestelle bis zum Landratsamt); Bahnhofsbrücke (Siechenhaus, Schreiber, Exter, Bahnmeisterei, Sievers, Bahnhofshotel, Peinemann) (Schlincke, 1995).
Die Johannistorbrücke nach ihrer Sprengung. Foto eines amerikanischen `Signal Corps´- Reporters. Quelle: Galerie Bilderwelt, Berlin.
- In die Kämpfe um Osterode sind die 1. US-Infanteriedivision und die 3. US-Panzerdivision/Kampfgruppe A verwickelt. 5 deutsche Panzer werden abgeschossen (amerikanische Angaben). 8 amerikanische Panzer werden zerstört (Aussagen von Einheimischen), es gibt auf Seiten der US-Truppen 25-30 Tote und eine größere Anzahl Verwundete. 5 Deutsche fallen, dazu 5 Mann der Besatzung eines mit Kettenschaden vor dem Kaiserhof liegengebliebenen Panzers. Diese werden auf dem Hof des Grundstückes Kornmarkt 25 durch Amerikaner durch Genickschuß getötet.(Anm.: Nach neuesten Forschungen handelt es sich bei den Getöteten nicht um die Panzerbesatzung (vgl. Eder, 2005)). 3 Frauen und 2 Kinder sterben durch Artilleriefeuer. Ein Mann wird erschlagen (Bornemann, 1974).
- Bei den Kampfhandlungen in Förste werden 3 deutsche Soldaten getötet, davon wird einer als Deserteur erschossen. Über verwundete Soldaten gibt es keine Angaben. Ein Einwohner stirbt durch den Artilleriebeschuß. Die Amerikaner haben nach unbestätigten Angaben 42 Verwundete und Tote (Binnewies, 1990).
- In Nienstedt werden 2 Wohnhäuser, 2 Scheunen und 1 Dachstuhl zerstört, in Förste 6 Wohnhäuser (z. B. Pfingstanger, Bahnhofstraße), 2 Scheunen (Dreschschuppen), 1 Werksbaracke (der Fa. John am Schützenplatz, die dort U-Boot-Instrumente herstellte) und 4 Dachstühle. Löschversuche werden von den amerikanischen Truppen verboten (Binnewies, 1993, 1994, 2000).
- Im RAD-Lager an der heutigen Grafenquelle wird ein Hauptverbandplatz eingerichtet. Förster Einwohner, deren Häuser durch die Kämpfe zerstört wurden, finden hier eine erste Unterkunft (Binnewies, 2000).
- Beim Eintreffen der Amerikaner ist die Luft im Stollen im Ührder Berg so schlecht, daß das Atmen kaum noch möglich ist. Aus einer Bierhandlung werden Kohlensäureflaschen geholt und im Stollen geöffnet (HK, 1950/1995).
- 23:00 Uhr: Drei Bataillone des 18. US-Infanterieregimentes und ein Panzerbataillon haben Osterode vollständig besetzt. Ca. 50 deutsche Soldaten und 6 Zivilisten wurden bei den Kämpfen getötet, 5 deutsche Panzer wurden zerstört (Zeitfuchs, Schirmer).
Versuch einer grafischen Darstellung der Kampfhandlungen
12. April
- Morgens: Parlamentäre (der Bürgermeister, ein Bürger und ein Dolmetscher) begeben sich mit einer weißen Fahne in die Stadt und erreichen durch Verhandlungen mit einem amerikanischen Offizier, daß die Einwohner in ihre Häuser zurückkehren dürfen. Befreite Zwangsarbeiter plündern (Bornemann, 1974).
- Morgens: Amerikaner besetzen die Stadt. Das Bremketal wird noch bis zum Abend beschossen. In der Stadt kommt es zu umfangreichen Plünderungen. Der erste US-Stadtkommandant schlägt seinen Befehlsstand im "Deutschen Hof" auf. Häuser in der Schillerstraße und der Seesener Straße werden für amerikanisches Militär beschlagnahmt (Schlincke, 1995).
- 13:40 Uhr: Die 1. US-Infantriedivision richtet ihren Gefechtsstand in Osterode ein (Bornemann, 1974).
- 16:00 Uhr: An den Schneiderteichen liegt kampfbereite deutsche Infanterie in Stellung (OKA, 1955/1974).
- Abends: Der Ortsteil Freiheit wird vom 3. Bataillon des 18. US-Infantrieregiments eingenommen (Bornemann, 1974).
Am östlichen Ortsausgang in der Herzberger Strasse bleibt ein Jagdtiger liegen. Einer der im Kampf um Osterode gefallenen Soldaten ist ein Angehöriger der 5. Panzer-Ersatz-Abteilung 35, der vermutlich zur Besatzung gehörte (Eder, 2005). Das obenstehende Foto wurde von Frank Wojcieson von der 4th Cavalry Group aufgenommen (Für die Lokalisation des Fotos: Dank an Oliver!). An dieser Stelle auch: Merci beaucoup à Nicolas pour la permission pour la publication.
Quelle: Blog: ma kubelwagen lili
Aus der gleichen Quelle (und vom gleichen Fotografen und mit dem gleichen Dankadressaten) stammt das folgende Foto eines Flakgeschützes und eines zerstörten Halbkettenfahrzeuges, nur diesmal in der Northeimer Strasse am südwestlichen Ortsausgang aufgenommen (Für die Lokalisation des Fotos: Dank an Oliver!):

Das gleiche Flakgeschütz kurz nach der Einnahme der Stadt durch die Amerikaner.
Standbilder aus einem Film des US Signal Corps - Quelle: National Archives NWDNM(m)-111-ADC-3954

13. April
- Morgens: Am Sösestausee hat ein Kommando von vier Soldaten den Befehl, bei Annäherung der Amerikaner die Staumauer zu sprengen. Allerdings sehen sie die Sinnlosigkeit dieser Tat ein und führen den Befehl nicht aus (Zeitfuchs, Schirmer).
- Mittags: Amerikanische Truppen greifen Truppeneinheiten bei der Eulenburg/Scheerenberg an, die sich daraufhin Richtung Sösetalsperre zurückziehen (Zeitfuchs, Schirmer).
Vormarsch der amerikanischen Truppen Richtung Oberharz über Lerbach und Riefensbeek.
Nach der Befreiung
- In Ührde kommt es zu Diebstählen und Plünderungen durch befreite Zwangsarbeiter, später auch in Feldbrunnen, Beierfelde und Freiheit. Innerhalb von 3 Tagen ereignen sich 8 Raubüberfälle in Hövestal. An der "Schwarzen Brücke" wird ein Mann erschossen, seine Frau erhält einen Halsschuß. Sie wollten sich nicht ihre Fahrräder stehlen lassen (Bornemann, 1974).
Die Einnahme von Osterode in amerikanischen Gefechtsberichten:
Erwähnung von Osterode in der Divisionschronik der 3. U.S. Panzerdivision ("Spearheading"):
Dora was efficient in a characteristic Nazi way, but to the shocked eyes of American fighting men, the camp was the most complete condemnation of Hitlerism yet exposed. The tankers of the 3rd would never again doubt the reason for their fighting.
While General Doyle O. Hickey, chewing savagely on his pipe, surveyed the gagging horror of Nordhausen, his old elite Combat Command "A" took Herzberg, reducing a strong roadblock in the process. Task Force Kane cleared Osterode in bitter fighting, using Thunderbolt bombers to attack defending tanks. Between Nordhausen and Osterode, Combat Command Howze swept the defences of several fortified towns. The Yanks were mad and mean after what they had witnessed. German forces attempted to halt the avalanche: reeled and fell back instead.
On the following day, April 12, the attack was again pushed. Advance elements sped through Sangerhausen and, on April 13, continued to the Saale River. Here again all bridges were blown, but the ground flattened as the 3rd Armored Division left the Harz mountains behind its left flank.
Erwähnung von Osterode in einem Erlebnisbericht der 3. U.S. Panzerdivision ("Spearhead in the West"):
On 10 April, the advance continued toward NORDHAUSEN. Enemy resistance was scattered, as on previous days, and the scattered groups continued to withdraw to the north into the HARZ. Any attempt to turn north from the main routes was met with vigorous enemy action. In and around GIEBOLDEHAUSEN, Combat Command "R" encountered enemy infantry and tanks, and, after a full day of hard fighting, succeeded in occupying the little towns of SILKERODE and BOCKELNHAGEN.
Combat Command "B" advanced to positions just west of NORDHAUSEN without serious resistance. The muddy terrain slowed the advance considerably however.
Meanwhile Combat Command "A" had been given the mission of seizing OSTERODE and HERZBERG. Both Task Forces of the Combat Command moved out on this mission on the afternoon of 10 April, and by late that night the two towns were cleared. The enemy had resisted stubbornly in both towns and continued to maintain strong defenses on the routes leading north into the HARZ mountains. Eight or ten heavy tanks or self-propelled guns and a battalion of medium artillery located near LONAU supported the SS troops defending OSTERODE and HERZBERG. ...
North of NORDHAUSEN at a place called "Dora", the 3rd Armored uncovered one of the German's most extensive and elaborate underground factories. This factory, devoted to the construction of V-l, and V-2 weapons and Junkers Airplane Motors as well as extensive experimentation with a super-secret V-3 anti-aircraft weapon, was completely underground. Some of the tunnels were at a depth of six hundred feet and extended for two miles. Here and at the V-2 Assembly plant at KLEINBORDUNGEN, the most able-bodied of the inmates from the NORDHAUSEN Concentration Camp were forced to work at manufacturing and assembling parts. Both of these plants were taken and secured by the 3rd Armored until relieved.
The blocking positions at NORDHAUSEN covered a front stretching from OSTERODE and HERZBERG, where Combat Command "A" was attacking a strong and stubborn enemy, through the comparatively quiet sector from BARTOFELDE to WOFFLEBEN, held by Combat Command "R" and the 83rd Armored Reconnaissance Battalion, thence south to include NORDHAUSEN and vicinity, held by Combat Command "B".
Erwähnung von Osterode in einer Chronik des 634. U.S. Panzerjäger-Battalions:
During the early part of April, the Battalion moved east, crossing the Weser River at Beverungen, and continued across the open terrain leading to the Harz Mountains, crossing the Leine River against feeble resistance and seizing the towns of Dassel, Northeim, and Einbeck. The Harz Mountains were defended by four German Corps who put up tough opposition to the advance of our troops. The number of trees felled across the roads at critical points was only limited by the amount of explosives the enemy had on hand and the number of men available to handle saws. Tanks and self-propelled guns opposed the advance and though some towns were captured with little or no resistance, others like Osterode, Benneckenstein, and Tahle were taken only after hard fighting.
Karte des alliierten Vormarsches im Westharz
Alliierte LUFTAUFNAHMEN von Osterode - April 1945
Am Kampf um Osterode beteiligte Einheiten:
Deutsche Truppen:
- LXVI. Armeekorps (Generalleutnant Flörke) der 11. Armee der Heeresgruppe D (Neuaufstellung Ende März), bestehend aus
- SS-Panzerbrigade "Westfalen", sPz.Abt 507
- Einheiten der 9. Panzerdivision
- Einheiten der 116. Panzerdivision
- Einheiten der 277. Volks-Grenadierdivision
Amerikanische Truppen:
- VII U.S.-Corps (Collins), 1st U.S.-Army
- 1st U.S. Infantry Division (Andrus)
- 18th Infantry Combat Team
- 3rd U.S. Armored Division (Hickey)
Amerikanische Besatzung:
- ab 12. April 1945: 1st U.S. Infantry Division
- ab 22. April 1945: 275th Armored Field Artillery Battalion (Südharz)
- ab 23. April 1945: 8th U.S. Armored Division
Gräber und Denkmale in Osterode am Harz:
- Osteroder Johannisfriedhof (Alte Burg)
- Grabmal/Mahnmal in polnischer Sprache, das an Häftlinge erinnert, die von 1939 bis 1945 in Konzentrationslagern umgekommen sind. Auch einzelne Häftlingsnummern, bzw. Teile davon, werden genannt. Vermutlich handelt es sich dabei um Häftlinge des KZ Dora-Mittelbau, die entweder auf einem der Evakuierungsmärsche starben, oder in den Osteroder Außenkommandos des Lagers zu Tode kamen (Schlegel, 1993).
- Mahnmale/Ehrentafeln für 65 polnische, sowjetische und ungarische Zwangsarbeiter, die auf dem Friedhof bestattet sind.
- Zwei Grabmale für 19, bzw. 12 ausländische `Opfer des Krieges´ (russische, polnische, italienische Namen, z.T. unbekannt) der Jahre 1939 bis 1945.
- Jüdischer Friedhof, Schwiegershäuser Straße:
- Mahnmal für 25 beigesetzte sowjetische Kriegsgefangene
- Osterode Innenstadt, Langer Krummer Bruch:
- Kaiserteich, Südbahnhof:
- Gedenkstein für die getöteten Häftlinge des Evakuierungstransportes/Todesmarsches vom 7./8. April 1945
- Sösegrund, Petershütter Allee:
- Gedenkstein für die Zwangsarbeiter von Projekt "Dachs IV"
- Ortsteil Freiheit, Baumhofstraße:
- Gedenktafel für die Häftlinge des Zwangsarbeiterlagers "Heber West"
- Badenhausen, Friedhof:
- Gedenktafel für drei KZ-Häftlinge, die während eines Zugtransportes umgekommen sind.
- Düna, Friedhof:
- Gedenktafel für eine 44-jährige Einwohnerin, die am 11.April 1945 bei den Kämpfen ungekommen ist.
Quellenverzeichnis:
- 1945 - "In Ketten und Banden", Alfred Brinkmann, Typoscript, Heimatmuseum Badenhausen
- 1947 - "Spearheading with the Third Armored Division", Chronologie/Kampfberichte der 3. U.S. Panzerdivision, N.N.
- 1955 - "Unter dem Harze" - Heimatkundliche Beilage des "Osterode Kreis-Anzeigers" (OKA) vom 23. April 1955, Augenzeugenbericht - Osterode, 12. April 1945, N.N., Nachdruck in: Schicksalstage im Harz, Manfred Bornemann, 1974
- 1955 - "Unter dem Harze" - Heimatkundliche Beilage des "Osteroder Kreis-Anzeigers" (OKA), So wurde um Osterode gekämpft, N.N., auszugsweiser Nachdruck in: Die letzten Tage in der Festung Harz, Manfred Bornemann, 1977
- 1958 - "Auf der Alten Harzstrasse von Goslar nach Osterode", Rudolf Kellermann
- 1968 - "Badenhausen im 20. Jahrhundert", Wilhelm Reißner, in: 1000 Jahre Badenhausen
- 1974 - "Schicksalstage im Harz", Manfred Bornemann
- 1977 - "Die letzten Tage in der Festung Harz", Manfred Bornemann
- 1982 - "1945 - Osterode am Harz", Hans-Hermann Gross, Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand, Heft 53, Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Osterode/Harz und Umgebung e.V.
- 1983 - "Osterode am Harz in alten Ansichten", Band 3, Friedrich Armbrecht, Werner Binnewies, Herbert Wagner
- 1990 - "Tausend Jahre Förste am Harz - Ein Mosaik der Ortsgeschichte", Werner Binnewies
- 1991 - "Das Schicksal der Häftlinge aus den Konzentrationslagern des südwestlichen Harzrandes im April 1945, Birgit Schlegel, Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand", Heft 47, Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Osterode/Harz und Umgebung e.V.
- 1993 - "Die Firmen OIGEE und HEMAF in Osterode/Harz", Hans-Heinrich Hillegeist, in: Rüstungsindustrie in Südniedersachsen während der NS-Zeit, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft Südniedersächsischer Heimatfreunde e.V.
- 1993 - "Dachs IV, ein Projekt des Geilenberg-Programms in Osterode/Harz", Hans-Heinrich Hillegeist, in: Rüstungsindustrie in Südniedersachsen während der NS-Zeit, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft Südniedersächsischer Heimatfreunde e.V.
- 1993 - "Die Evakuierungsmärsche der KZ-Häftlinge nach Auflösung der Rüstungsbetriebe im April 1945", Birgit Schlegel, in: Rüstungsindustrie in Südniedersachsen während der NS-Zeit, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft Südniedersächsischer Heimatfreunde e.V.
- 1993 - "Die Letzten von Dora im Gebiet von Osterode", Dr. Joachim Neander, in: Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand, Heft 49, Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Osterode/Harz und Umgebung e.V.
- 1993 - "Sösetalgeschichte(n) und andere", Werner Binnewies
- 1994 - "Sösetalgeschichte(n) und andere", Band 2, Werner Binnewies
- 1994 - "Krieg in der Heimat ... bis zum bitteren Ende im Harz", Ulrich Saft
- 1995 - "11. April 1945: Amerikaner besetzen Osterode", Erinnerungen des damaligen Polizeikommandanten Willi Fischer, Inhalte aus: "Damals vor 5 Jahren", 1950, in: "Harzkurier" (HK) vom 11.04.1995, Gerhard Feuerriegel
- 1995 - "Vor 50 Jahren - April 1945: Die Alliierten kommen nach Osterode", Klaus Schlincke (nach Aufzeichnungen von Adolf Nitsch), in: Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand, Heft 51, Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Osterode/Harz und Umgebung e.V.
- 1995 - "Das Kriegsende 1945 im Raum Wulften - Hattorf", Dietrich Witte, in: "Harzkurier" (HK) vom 12.04.1995
- 1997 - "Evakuierung des Konzentrationslagers Kleinbodungen", Dr. Joachim Neander, in: Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand, Heft 53, Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Osterode/Harz und Umgebung e.V.
- 1997 - "Das Außenkommando ´Dachs IV´ in Osterode", Frank Baranowski, Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand, Heft 53, Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Osterode/Harz und Umgebung e.V.
- 1999 - "Unverhoffte Wiederkehr aus dem Harz", André Mouton
- 2000 - "Sösetalgeschichte(n) und andere", Band 3, Werner Binnewies
- 2001 - "Die 1st US Infantry Divison `The Big Red One´ - April 1945 zwischen Weser und der Festung Harz - Band 1", Peter Nüchterlein, Bezugsquelle: http://www.krellscheschmiede.de/buch.htm. Mit besonderem Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
- 2001 - "Terror unterm Hakenkreuz", Orte des Erinnerns in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Reinhard Jacobs M.A.,
im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung, Arbeitsheft Nr. 20, Berlin
- 2001 - "Wegzeichenprojekt Westharz", ArGe Spurensuche in der Südharzregion, Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand, Heft 56, Hrsg. Heimat- und Geschichtsverein Osterode/Harz und Umgebung e.V.
- 2001 - "Neue Gedenktafel aufgestellt", "Harzkurier" (HK) vom 11.09.2001
- 2002 - "Gedenkstein erinnert an Zwangsarbeiter", "Harzkurier" (HK) vom 29.04.2002
- 2002 - "Erinnerungen an die letzten Kriegstage", Günter Koch,"Lerbacher Heimatblätter", Heft 17
- 2004 - "Tiefe Betroffenheit über historische Ereignisse", "Harzkurier" (HK) vom 04.02.2004
- 2004 - "Dachs IV - Der Bau des unterirdischen Hydrierwerkes Dachs IV bei Osterode am Harz zum Ende des Zweiten Weltkrieges", Jürgen Müller
- 2005 - "Zeitzeugen - Der Harz im April 1945", Robby Zeitfuchs, Volker Schirmer
- 2005 - "Das Kriegsende in Osterode am Harz - April 1945", Ekkehard Eder
- 2005 - "Das Kriegsende in Lerbach erlebt - April/Mai 1945", Otto Schönfelder, "Lerbacher Heimatblätter", Osterausgabe
- 2005 - "Das Kriegsende bei Riefensbeek-Kamschlacken vor 60 Jahren", Manfred Bornemann, "Unser Harz", 11/2005
- 2006 - Spiegel Special "Die 50er Jahre", Farbfoto Johannistorbrücke Osterode 1945, Seite 9, Quelle: Galerie Bilderwelt, Berlin. Mit besonderem Dank an Herrn Reinhard Schultz für die Genehmigung zur Veröffentlichung
- Undatiert / Internet - "Spearhead in the West", Chronologie des Einsatzes der 3. U.S. Panzerdivision
- Undatiert / Internet - "History of the 634th Tank Destroyer Battalion"
- Undatiert / Internet - http://www.frankhauck.blogspot.com mit Dank an David Cannon und Louis Sapienza.
- Undatiert / Internet - http://nicokubel.blogspot.com/2010/06/le-4th-squadron-du-4-cg-en-allemagne.html mit Dank an Nicolas.
- Stadtbibliothek und Heimatmuseum Osterode am Harz
- Stadtarchiv Osterode am Harz, mit besonderem Dank an Herrn Ekkehard Eder
- Privatarchiv Jürgen Müller, Osterode. Mit besonderem Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung.
Als Literatur zum Thema besonders herauszuheben ist die 1997 im Clausthal-Zellerfelder "Papierflieger"-Verlag erschienene Dissertation von Joachim Neander: "Das Konzentrationslager Mittelbau in der Endphase der NS-Diktatur". Auf gut 500 Seiten zeichnet der Autor u.a. ein sehr detailliertes Bild der Evakuierungszüge und Todesmärsche aus den Lagern des "Mittelbau"-Bereiches im Raum Nordhausen, die oftmals auch durch Osterode führten. Enthalten sind neben Tabellen, Diagrammen, einigen Fotos und Karten auch sehr umfangreiche Quellen- und Literaturangaben.
Für diese Seite habe ich das Buch nicht benutzt oder zitiert, da es den Rahmen gesprengt hätte. Wer mehr wissen will: Es kostet 25,- Euro, ist aber auch in der Osteroder Stadtbibliothek verfügbar...
